Was macht ein Förderlehrer eigentlich?
Förderlehrer haben eine andere Aufgabe als ein Lehrer mit einer ganzen Klasse. Wir arbeiten mit kleinen Gruppen von etwa vier bis sechs Schülern. Manchmal fördern wir sogar in Einzelbetreuung. Unsere Angebote ergänzen den Unterricht oder fördern das Basiswissen der einzelnen Schüler. Wir geben den Schülern einen positiven Lernraum und versuchen, jedem Schüler gerecht zu werden.
Aber fördern heißt nicht einfach nachhelfen. Förderlehrer geben auf der Basis einer Lernstandsdiagnose den Kindern gezielt Hilfe in ihrem individuellen Lernprozess.
Aber alle Schüler fördern? Wie ist das möglich?
Es müssen Grundsteine gelegt und gefestigt werden.
Leider ist es nicht möglich, alle Schüler einzeln aus dem Unterricht heraus zu nehmen, um sie zu unterstützen. Daher haben wir hier an unserer Mittelschule ein Konzept entwickelt, welches es den Schülern ermöglicht, auch innerhalb der Klasse das zu üben, was sie brauchen. In Absprache mit den Klassenleitungen werden verschiedene Materialien in den Klassenzimmern bereitgestellt und in Lerntheken verpackt. Die Schüler erhalten ihr Lerntagebuch, das speziell auf sie abgestimmt ist. Mit diesem können die Schüler dann an ihren individuellen Themen arbeiten.
So erhält jeder Schüler die Förderung, die er oder sie gerade braucht.
Schüler die Lese-Rechtschreibschwierigkeiten haben, werden von mir zweimal wöchentlich nach einem speziellen Lernsystem gefördert. Mit Hilfe von Lernleitern kann so jeder Schüler in seinem eigenen Tempo weiterkommen und die benötigten Strategien erlernen.
Zusätzlich bilde ich temporäre Lerngruppen, in denen Schüler mit besonderen Schwierigkeiten an diesen arbeiten können. Hier haben sie die Möglichkeit mit intensiver Begleitung ihre Hürde zu überwinden, um anschließend wieder leichter in der Klasse mitarbeiten zu können.
Manchmal bin ich auch als Tandem in der Klasse, um die Schüler bei ihrem Lernprozess mit den Lerntheken direkt unterstützen zu können.
Was sagen die Schüler und Eltern dazu?
Manchmal sind die Eltern erst verunsichert. Sie erschrecken, wenn das Kind aus der Klasse herausgenommen wird. Aber sobald sie sehen, wie motiviert ihr Kind wieder in die Schule geht, ändert das alles.
Die Kinder finden wieder echte Freude am Lernen, weil sie in kleinen Gruppen oder an einem Thema arbeiten, das speziell auf sie zugeschnitten wurde. Dadurch ist für sie das Lernziel erreichbarer und sie haben Spaß und Freude in ihrer Übung.
Dies macht natürlich auch den Erfolg aus und das erkennen auch die Eltern.